Aktuelle 5-Jahres-Daten der Phase-III-Studie COMBI-AD wurden kürzlich im renommierten New England Journal of Medicine publiziert (1). Demnach lebte mehr als die Hälfte der Hoch-Risiko-Patienten mit reseziertem BRAF V600-mutiertem Melanom im Stadium III nach 5 Jahren Therapie mit Dabrafenib (Tafinlar®) und Trametinib (Mekinist®) rezidivfrei (1).
Die Ergebnisse der Studie COMBI-AD zeigen, dass 52% der Patienten (95%-KI: 48%-58%) unter Dabrafenib und Trametinib nach 5 Jahren rezidivfrei lebten, verglichen mit 36% (95%-KI: 32%-41%) unter Placebo. Das mediane RFS wurde unter Dabrafenib und Trametinib nicht erreicht (95%-KI: 47,9 Monate-NE), im Placeboarm betrug es 16,6 Monate (95%-KI: 12,7-22,1 Monate). Die Kombinationstherapie mit Dabrafenib und Trametinib reduzierte das Risiko für Rezidiv oder Tod um 49% im Vergleich zu Placebo (HR=0,51; 95%-KI: 0,42-0,61) (1). Diese Ergebnisse wurden bereits im Rahmen des ASCO Virtual Scientific Program2020 vorgestellt (6).
Eine Subgruppen-Analyse zeigte zudem einen RFS-Vorteil über alle Substadien entsprechend den AJCC-7-Kriterien. Das Fernmetastasen-freie Überleben (DMFS) über 5 Jahre, ein sekundärer Endpunkt, betrug bei Patienten unter Dabrafenib und Trametinib 65% (95%-KI: 61%-71%), verglichen mit 54% (95%-KI: 49%-60%) unter Placebo (1). Die Studie COMBI-AD wird fortgeführt, um den sekundären Endpunkt des Gesamtüberlebens (OS) auszuwerten. Eine Auswertung im Rahmen der ersten Interimsanalyse zeigte eine 3-Jahres OS-Rate von 86% unter Dabrafenib und Trametinib versus 77% im Placeboarm. Die OS-Ergebnisse legen einen Vorteil der Kombinationstherapie nahe, die vordefinierte Signifikanzschwelle von P=0,000019 wurde allerdings nicht erreicht (1, 7).
Während des verlängerten Follow-ups schlossen alle Patienten die Therapie ab. In Bezug auf die Häufigkeit oder den Schweregrad schwerwiegender unerwünschter Ereignisse gab es während der Nachbeobachtungszeit keine klinisch relevanten Unterschiede zwischen der Kombinationstherapie aus Dabrafenib und Trametinib und Placebo (1).
Jährlich werden weltweit mehr als 285.000 Patienten mit einem Melanom diagnostiziert. Etwa die Hälfte davon weist eine BRAF-Mutation auf (2, 3). Wissenschaftliche Daten weisen darauf hin, dass die Mehrheit der Rezidive bei Hochrisiko-Patienten im Stadium III innerhalb von 3 Jahren auftritt (1, 5). Ein hoher Anteil an BRAF-mutierten Melanomen liegt dabei bereits bei unter 60-jährigen Patienten vor. Dies zeigen eine 2019 vorgestellte Analyse deutscher Praxisdaten ebenso wie eine große europäische Kohortenstudie (8, 9).
Quelle: Novartis