Monoklonale Antikörper
News
12.11.2018 Leitlinienkonforme Zweitlinientherapie beim mCRC: Hohe Effektivität von Ramucirumab in verschiedenen Subgruppen
05.11.2018 Nivolumab + niedrig dosiertes Ipilimumab zeigen anhaltenden klinischen Nutzen bei unbehandelten Patienten mit mCRC mit MSI-H oder dMMR
05.11.2018 NSCLC: Wirksamkeit von Ramucirumab plus Docetaxel unabhängig von der Tumorprogression oder vorheriger Immuntherapie
29.10.2018 SCLC und NSCLC: OS-Verlängerung durch Kombinationstherapien mit Atezolizumab
29.10.2018 Fortgeschrittenes Melanom: Nivolumab + Ipilimumab zeigt anhaltenden 4-Jahresüberlebensvorteil
Monoklonale Antikörper dienen als sogenannte zielgerichtete Medikamente, die bestimmte Stoffwechselwege in Tumorzellen blockieren.
In der körpereigenen Immunabwehr spielen sogenannte Antikörper – auch Immunglobuline genannt – eine wichtige Rolle. Sie sind in der Lage, gezielt bestimmte Zellmerkmale zu erkennen und darauf spezifisch zu reagieren. Sie erkennen also körperfremde und / oder geschädigte körpereigene Strukturen als sogenannte Antigene. Diese Eigenschaft der Antikörper nutzen Mediziner in zahlreichen Gebieten, u.a. auch zur Krebstherapie.
Im Gegensatz zu vielen anderen Bereichen spielt bei Krebs die körpereigene Abwehr durch Antikörper eine meist untergeordnete Rolle, da das Immunsystem die Tumorantigene nicht als fremd oder verändert, beziehungsweise als krebsauslösend erkennen kann. Daher bildet der Körper gegen Tumoren meist keine Antikörper aus, oder die Antikörperreaktion ist zu schwach, um einen Tumor am Wachstum zu hindern.
In der Krebstherapie (Immunonkologie) handelt es sich nicht um körpereigene, sondern um künstliche, also im Labor hergestellte Substanzen. Sie können gezielt auf die Erkennung eines Merkmals hin produziert werden. Zellen, die von der gleichen Ausgangszelle abstammen, bilden einen „Zellklon“. Antikörper, die von einem bestimmten Zellklon hergestellt werden, sind komplett baugleich (monoklonal). Man bezeichnet sie daher als „monoklonale Antikörper“, und sie lassen sich in immer gleicher Qualität erzeugen.
Für die Entdeckung des Prinzips der monoklonalen Antikörper wurde 1984 der Nobelpreis für Medizin vergeben.
Quelle: „Antibodies 01“ von Kuebi = Armin Kübelbeck – own work, made with InkScape. Inspired by: Sherie L Morrison: Two heads are better than one. In: Nature Biotechnology 25, 2007, pp.1233-1234. doi:10.1038/nbt1107-1233. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons – Wikimedia
Zu den – allein in der Onkologie – eingesetzten monoklonalen Antikörpern zählen u.a.:
Denosumab (Xgeva®) – Knochenmetastasen
Ipilimumab (Yervoy®) – Melanom (Hautkrebs)
Nivolumab (Opdivo®) – Melanom (Hautkrebs) und Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom
Pertuzumab (Perjeta®) – Mammakarzinom (Brustkrebs)
Panitumumab (Vectibix®) – Kolorektales Karzinom (Darmkrebs)
Pembrolizumab (Keytruda®) – Melanom (Hautkrebs) und Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom
Ramucirumab (Cyramza®) – Magenkarzinom und Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom
Ausserdem Bevacizumab (Avastin®), Cetuximab (Erbitux®), Trastuzumab (Herceptin®)